Wer sich mit „alten“ Prüfungen auf die IHK-Prüfung vorbereitet, wird sehr bald feststellen, dass die Art der Fragestellung oftmals speziell ist und kompliziert klingt. Es bedarf einiger Übung, mit diesen Fragestellungen korrekt umzugehen.
Wichtig ist zum einen, genau herauszulesen, welche Taxonomiestufe gefordert ist ( Rahmenplan ! ):
„Nennen“ bedeutet aufzählen, bei „erläutern“ und „erklären“ wird schon eine wesentlich umfangreichere Antwort erwartet.
Sind beispielsweise 5 Merkmale zu nennen, werden die ersten 5 Merkmale bewertet, der Rest wird – unabhängig von seiner Richtigkeit – weggestrichen. Also kann es durchaus sein, dass zwar 5 korrekte Merkmale genannt sind ( da mehr als 5 genannt wurden ), aber die ersten 2 falsch sind und deshalb nur die Merkmale 3, 4 und 5 als richtig gewertet werden können. Deshalb: Genau lesen, was zu tun ist.
Und nicht nur das: Ebenso wichtig ist es, sich in die konkrete Aufgabensituation hineinzuversetzen. In welcher Rolle befinde ich mich/befindet sich die Person? ( QMB, Geschäftsführer, Mitarbeiter, Kunde… ) Was soll ich/die Person tun? ( Konzept erstellen, Projekt führen, Leitbild usw. ).
Meistens findet man über der Aufgabenstellung eine Schilderung des Sachverhaltes, ausgehend von der umfangreichen Situationsbeschreibung, die der Prüfung beiliegt. Hat man Probleme, die Fragestellung zu verstehen, kann man versuchen, die Frage erstmal ohne Rücksicht auf die Ausführungen über der Frage zu verstehen, Oft wird es dann schon klarer.
Charakteristisch für den Fachwirt ist ja, dass allermeistens keine reine Wissensabfrage stattfindet, sondern das erlernte Wissen, die erlernten Instrumente auf die konkrete Aufgabensituation angewendet werden sollen. Es macht also vielmals keinen Sinn, das Erlernte unabhängig von der Aufgabe nur wiederzugeben, sondern man muss es auf den Fall anwenden. Da hilft dann wieder bei Schwierigkeiten die Erfahrung aus der Berufspraxis. Wie würden wir in so einem Fall in unserem Unternehmen, unserer Praxis, Krankenhaus… vorgehen?
Ganz ganz wichtig: Antworten Sie strukturiert ! Sollen als Beispiel drei mögliche auftretende Probleme genannt werden und dazu je zwei potentielle Lösungsmöglichkeiten, dann schreibt man bitte keinen „Aufsatz“, sondern gliedert seine Antwort in drei Blöcke: Problem 1, 2 und 3. In den drei Blöcken dann jeweils die Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Strukturiert man seine Antwort nicht, dann gehen ganz schnell Aspekte vergessen und so wertvolle Punkte verloren.
Immer wieder kommt die Angst vor dem Rechnungswesen auf: Hierzu ist zu sagen, dass das Rechnungswesen beim Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen meist nicht detailliert in die Tiefe geht und eher breit aufgestellt ist. Viele gefürchtete Rechenaufgaben lassen sich mit Menschenverstand und Logik schon weitgehend lösen. Auch hier bekommt der Teilnehmer Routine, wenn er mit den „alten“ Prüfungs-Rechenaufgaben übt.