Uns ereilen immer wieder mal „Hilferufe“ von angehenden Fachwirten, die sich durch ihren Bildungsträger unzureichend auf die Prüfung vorbereitet fühlen – sei es seitens der rein fachlichen Vorbereitung, als auch im Hinblick auf das Prüfungs-Prozedere. Das hat uns jetzt veranlasst, zum Thema Auswahl des Anbieters im Blog Stellung zu nehmen und Hilfestellung anzubieten.
Wir als Team von AQAdA bieten ja eine Ergänzung und Unterstützung zum Lernen an; die eigentlichen Grundlagen und das Grundwissen sollen vom Bildungsträger vermittelt werden. Wobei hier der Vollständigkeit halber gesagt werden muss, dass man den Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen auch im Selbststudium und somit in Eigenregie machen könnte/dürfte. Eine Vorbereitung durch einen Bildungsträger ist für die Prüfungszulassung nicht zwingend vorgeschrieben. Das soll einen potentiellen Interessenten aber bitte nicht dazu verleiten, diese Weiterbildung zu unterschätzen! Meiner Meinung nach werden das nur wenige Einzelne schaffen, sich ohne Anbieter erfolgreich und zielführend – also mit IHK-Abschluss - vorzubereiten.
Also stellt sich doch, nachdem die Entscheidung für den Fachwirt getroffen wurde, die Frage, wie finde ich denn nun „meinen“ Anbieter, der mich gut vorbereitet?
Nun kann man ja den Titel des Fachwirtes im Gesundheits- und Sozialwesen über verschiedene Wege erreichen; per Fernstudiengang oder per Präsenzunterricht. Die nachfolgenden Ratschläge treffen auf beide Möglichkeiten zu. Für welchen Lerntyp ein Fernstudiengang geeignet ist, dazu gibt es bereits einen gesonderten Blogbeitrag.
Beim Fernstudiengang sollte der künftige Teilnehmer darauf achten, dass dieser das Siegel des ZFU trägt, der staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht. Damit ist zumindest mal sichergestellt, dass der angebotene Kurs hinreichend geprüft wurde in Bezug auf die Vermittlung der relevanten Lerninhalte ( Unterlagen ) als auch hinsichtlich der Ausgestaltung des Vertrags.
Zunächst mal ganz salopp vorneweg gesagt: Ein guter Bildungsträger ist transparent. Er stellt sich meinen – vielen – Fragen, die ich hoffentlich vorbereitet habe. Er hat qualifizierte Ansprechpartner, die meine Fragen zu meiner Zufriedenheit beantworten können. Der gute Bildungsträger ist bereit, Einblick in den Lernstoff zu gewähren, durch ein „Probeheft“ beispielsweise. Es könnte ja nämlich durchaus sein, dass die Art der Aufbereitung gar nicht meinem Stil entspricht. Eine kostenlose Probezeit halte ich auch für sinnvoll und wichtig. Wer sind meine Ansprechpartner, wenn ich fachliche Fragen habe, wie kann ich die Fernlehrer erreichen? Kann ich die Weiterbildung kostenfrei verlängern/unterbrechen?
Leider kommt es nicht selten sogar vor, dass manche Anbieter den Teilnehmern wenig, veraltetes oder unzureichendes Lehrmaterial an die Hand geben. Aus Sicht von AQAdA ein ganz entscheidendes Kriterium bei der (Nicht-)-Auswahl eines Anbieters! Kaufen Sie sich im Vorfeld den Rahmenplan dieser Weiterbildung und vergewissern Sie sich anhand dessen, ob das Unterrichtsmaterial sich an diesem orientiert. Haken Sie nach, Sie wollen schließlich Fachwirt werden und zahlen nicht wenig Geld dafür – ein guter Anbieter hat dafür Verständnis und gibt bereitwillig Auskunft.
Es soll und kann nicht sein, dass man zusätzlich zum Kurs noch jede Menge Bücher und Unterlagen anschaffen muss, um gewappnet zu sein. Klar sind so manche Bücher ergänzend noch hilfreich, aber der Großteil sollte über das Lehrmaterial vom Bildungsträger abgedeckt werden. Sonst wird aus dem vermeintlichen Schnäppchenkurs schnell ein teures Vergnügen.
Bezüglich Präsenzunterricht ist noch wichtig, dass die Kurse von Dozenten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen gehalten werden. Und zwar Unterricht für die Fachwirte im Gesundheits- und Sozialwesen unter sich und nicht gemischt mit Teilnehmern aus anderen Fachwirt-Richtungen. Idealerweise sind unter den Dozenten auch Mitglieder des Prüfungsausschusses, denn diese kennen die besonderen Anforderungen, die in der IHK-Prüfung an die Prüflinge gestellt werden.
Mit Erfahrungsberichten anderer Fernlerner muss man differenziert umgehen, denn sie sind sehr subjektiv. Der Anbieter selbst wird natürlich eher keine negativen Stellungnahmen veröffentlichen.
Sehr hilfreich im Fernstudiengang kann es sein, ein abschließendes Prüfungsvorbereitungsseminar zu besuchen – also fragen Sie vor Abschluss nach, ob ein solches angeboten wird. Dieses sollte dann in den Lehrgangsgebühren inbegriffen sein.
Apropos Gebühren – Vorsicht vor den „unschlagbar Günstigen“. Denn wo wird da seitens des Anbieters eingespart? An den Kosten für den Dozent oder/und an der Anzahl der Unterrichtseinheiten. Beides nicht gerade dienlich für einen erfolgreichen Abschluss.
Mit diesen Ratschlägen können Sie sich nun auf die Suche nach dem für Sie geeigneten Anbieter machen. Seien Sie kritisch, hinterfragen Sie. Und hören Sie auch ein bisschen auf Ihr „Bauchgefühl“.